Dienstag, Mai 16, 2006

Abschied

Aus gegebenem Anlass möchte ich
an dieser Stelle verschiedene Abschiedsbriefe
reinsetzen:


Meine geliebten Eltern,
meine liebe Mathilde u. Anneliese,

an diesem Tag werde ich aus dem Leben
scheiden und in die Ewigkeit gehen.
Vor allem schmerzt es mich, dass ich Euch,
die Ihr weiterleben werdet, diesen Schmerz bereiten
muss. Aber
Trost und Stärke findet Ihr bei Gott,
darum werde ich bis zum letzten Augenblick
beten, denn ich weiß, dass es für Euch
schwerer sein wird als für mich.
Ich bitte Euch, Vater und Mutter
von Herzen, mir zu verzeihen, was ich Euch
an Leid und Entäuschung zuzgefügt habe,
ich habe oft und gerade zuletzt im
Gefängnis bereut, was ich Euch angetan habe.
Verzeiht mir und betet immer wieder
für mich! Behaltet mich in gutem Andenken!
Seid stark und gefaßt und vertraut
auf Gottes Hand, der Alles zum Besten
lenkt, wenn es auch im Augenblick
bitteren Schmerz bereitet.

Wie sehr ich euch geliebt habe,
konnte ich Euch im Leben nicht sagen,
nun aber, in den letzten Stunden sage
ich Euch, leider nur auf diesem
nüchteren Papier, dass ich
Euch alle von Herzen liebe und euch
verehrt habe. Für Alles, was Ihr mir
im Leben geboten habt und was Ihr
mir durch Eure Fürsorge und Liebe
ermöglicht habt.
Schließt Ihr übrigen Euch zusammem
und stehet in Liebe und Vertrauen zueinander!
Die Liebe Gottes hält uns umfaßt und
wir vertrauen Seiner Gnade, möge ER
uns ein gütiger Richter sein.

Mein letzter Gruß euch allen,
lieber Vater und geliebte Mutter,
Mathilde Ossy, Anneliese ,
Joachim , alle Verwandten und Freunde.
Gottes Segen über uns, in Ihm sind
wir und leben wir. Lebet wohl
und seid stark und voller Gottvertrauen!
Ich bin in Liebe immer.
Euer Willi.

12.Oktober 1943
Willi Graf


_______________________________________________


Meine Lieben; Vater und Mutter!

Nun hat es doch nicht anders sein sollen und
nach dem Willen Gottes soll ich heute mein
irdisches Leben abschließen,
um in ein anderes
einzugehen, das niemals enden wird
und in dem
wir uns alle wieder treffen werden.
Dies Wiedersehen sei Euer Trost und Eure Hoffnung.
Für Euch ist dieser Schlag leider schwerer als für mich,
denn ich gehe hinüber in dem Bewusstsein,
meiner tiefen Überzeugung und der Wahrheit
gedient zu haben. Dies alles lässt mich mit ruhigem
Gewissen der nahen Todesstunde entgegensehen.
Denkt an die Millionen von jungen Menschen,
die draußen im Felde ihr Leben lassen.
Ihr Los ist auch das meinige.
Grüßt alle meine lieben Bekannten herzlichst!
Besonders aber Natascha und Erich.
In wenigen Stunden werde ich im besseren Leben sein,
bei meiner Mutter und ich werde Euch nicht ver­gessen,
werde bei Gott um Trost und Ruhe für Euch bitten.
Und werde auf Euch warten!
Eins vor allem lege ich Euch ans Herz:
Vergesst Gott nicht!!!

Euer S.

Alexander Schmohel
13.Juli.1943

.
.
.


Ich sage dir das, weil ichmit dem Todesurteil rechnen muß
und mein Leben nun bald für Gott geopfert wird.
Doch ich habe mit vollemEinsatz gekämpft;
jetzt ist das Ziel erreicht, und ich bin Christus im
Glauben treu geblieben.
Nun hält Gott für mich auch den Siegespreis bereit:
seine Gerechtigkeit . Er, der gerechte Richter,
wird ihn mir am Tag des Gerichts geben;
aber nicht mir allein, sondern allen, die wie ich
voller Sehnsucht auf sein Kommen warten.

Apostel Paulus
ca. 66 nach Christus

( 2. Timotheus Kapitel 4, Verse 6 - 8 )


=> Wie hat es ein Freund von mir mal ausgedrückt:
"Sich am Ende dieser vergifteten Welt mich umzudrehen
und mit einem Kopfnicken sagen zu können: Jo! "
Soweit der Lebenstraum von Ihm...

Soweit würde ich nicht gehen wollen ...
Mir geht es einfach darum LOSZULASSEN.

Sich ganz und gar GOTT ergeben...

Wobei dazu eben NICHT nur gehört das
LEBEN loszulassen, sondern auch die
Schwierigkeiten, Traurigkeiten, Schmerzen
die mir jetzt (schon) begegnen, loszulassen ...

Ich wünsche D I R alles Gute und
Gottes fetten Segen!!!

Wir sehen uns ... *grins*

><>


Keine Kommentare: