Sonntag, November 02, 2008

Friedhof

Die Friedhofspforte wird uns (dann) zum Tor des Lebens.
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Inmitten der Gräber steht normalerweise das Kreuz. Es reicht weit über den Friedhof hinaus mit seinen Armen und seiner Liebe.
Schützend und bergend hält der Gekreuzigte seine Arme über die Gräber .

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Der Friedhof um unsere Heimatkirche:
Nirgendwo habe ich die Botschaft vom Ewigen Leben so intensiv empfunden wie auf unserem Friedhof, dessen Gräber sich dicht an die schützende Wand der Kirche heranschmiegten.
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Die Welt mag, so lange sie will, außerhalb der Friedhofsmauern ihre Tragödien und Komödien spielen. Auf den Friedhöfen gelten diese Kulissen nichts. Hier ist in Wirklichkeit der Vorhof des Reiches Gottes. „Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand … In den Augen der Toren sind sie gestorben …; sie aber sind in Frieden“ (Weish 3,1-3), sagt die Heilige Schrift.

Wer im Schatten eines solchen Friedhofes, der gleichzeitig auch Kirchhof ist, aufgewachsen ist, der weiß um die Wucht der Predigt, die stumme Gräber halten können. Ein Gang zum Gotteshaus mitten durch die Gräber der Verwandten und Freunde ist die beste Vorbereitung für den Gottesdienst, in der alle Rätsel des Lebens und Sterbens ihre Lösung finden.
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Der Herbst und der Winter sind die Zeiten derer, die den Tod noch vor sich haben; der Frühling und der Sommer gehören zu denen, die im Glauben den Tod überwunden haben.
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In einem bekannten Kirchenlied heißt es: „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen“. Aber seit der Auferstehung Christi muss das Lied andersherum heißen: „Mitten im Tod sind wir vom Leben umfangen“.

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Gedankensplitter aus einer Predigt von Priester Joachim Meisner.
( Hier der ganze Text )

Grüße und eine gesegnete Wocche!
><>
*JC

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